Warum wir Kurzfilme lieben!
Kurzfilme (auch die für Erwachsene) werden gerne als Kinderkram abgetan, als Übungsplattform für den großen Bruder Langfilm, in dem Student*innen ihr Handwerk erlernen. Doch der Kurzfilm ist viel mehr als nur die magere Version des Langfilms!
Er ist ein Ort, um zu experimentieren, zu fantasieren, auszuprobieren oder sich detailverliebt auf ein Thema zu konzentrieren. Denn aufgrund des verhältnismäßig geringen Budgets bietet die kurze Form eine große künstlerische Freiheit und viel Raum für Experimente. Zudem sind Kurzfilme weniger normiert als Langfilme, die sich aufgrund des finanziellen Drucks häufig sehr viel stärker an visuelle oder erzählerische Konventionen halten müssen.
Dass der Kurzfilm dadurch teilweise sehr viel unbequemer für unsere (festgefahrenen) Sehgewohnheiten ist als der Langfilm, ist eine Hürde, die es sich zu überwinden lohnt. Zwar lässt er uns schon nach kurzer Zeit wieder mit unseren Gedanken allein und begrenzt so das tiefe Eintauchen in die Geschichte, doch zugleich lässt er uns Zeit für Reflexion und Diskussion. Dies ist nicht nur für den Einsatz in Schulen von großem Vorteil, sondern für die Medienrezeption generell immens wichtig.
Zudem kann sich der Kurzfilm durch alle Gattungen bewegen. Daher bietet ein Kurzfilmprogramm immer auch die Möglichkeit des direkten Vergleichs und der Kontextualisierung. Und dies ist für die Entwicklung des Medienverständnisses und zur Formung des eigenen Geschmacks notwendig und förderlich. Somit ist der Kurzfilm für das junge Publikum überaus geeignet, denn dies ist häufig sehr viel empfänglicher für experimentelle Formen und Überraschungen.
Nicht zuletzt liegt aber gerade für jüngere Kinder ein wesentlicher Vorteil des Kurzfilms schlichtweg in seiner Kürze. Denn wegen der begrenzten kindlichen Aufmerksamkeitsspanne bieten kurze Filme einen idealen Einstieg in das Kino als neuen und magischen Ort.