Warum wir Kurzfilme lieben

Kurzfilme (auch die für Erwachsene) werden gerne als Kinderkram abgetan, als Übungsplattform für den großen Bruder Langfilm, in dem Student*innen ihr Handwerk erlernen. Doch der Kurzfilm ist viel mehr als nur die magere Version des Langfilms!

Er ist ein Ort, um zu experimentieren, zu fantasieren, auszuprobieren oder sich detailverliebt auf ein Thema zu konzentrieren. Denn aufgrund des verhältnismäßig geringen Budgets bietet die kurze Form eine große künstlerische Freiheit und viel Raum für Experimente. Zudem sind Kurzfilme weniger normiert als Langfilme, die sich aufgrund des finanziellen Drucks häufig sehr viel stärker an visuelle oder erzählerische Konventionen halten müssen.

Dass der Kurzfilm dadurch teilweise sehr viel unbequemer für unsere (festgefahrenen) Sehgewohnheiten ist als der Langfilm, ist eine Hürde, die es sich zu überwinden lohnt. Zwar lässt er uns schon nach kurzer Zeit wieder mit unseren Gedanken allein und begrenzt so das tiefe Eintauchen in die Geschichte, doch zugleich lässt er uns Zeit für Reflexion und Diskussion. Dies ist nicht nur für den Einsatz in Schulen von großem Vorteil, sondern für die Medienrezeption generell immens wichtig.

Zudem kann sich der Kurzfilm durch alle Gattungen bewegen. Daher bietet ein Kurzfilmprogramm immer auch die Möglichkeit des direkten Vergleichs und der Kontextualisierung. Und dies ist für die Entwicklung des Medienverständnisses und zur Formung des eigenen Geschmacks notwendig und förderlich. Somit ist der Kurzfilm für das junge Publikum überaus geeignet, denn dies ist häufig sehr viel empfänglicher für experimentelle Formen und Überraschungen.

Nicht zuletzt liegt aber gerade für jüngere Kinder ein wesentlicher Vorteil des Kurzfilms schlichtweg in seiner Kürze. Denn wegen der begrenzten kindlichen Aufmerksamkeitsspanne bieten kurze Filme einen idealen Einstieg in das Kino als neuen und magischen Ort.

Team

Lina
Paulsen

Künstlerische Festivalleitung, Sichtung

Gesa
Carstensen

Organisatorische Festivalleitung, Sichtung

Daniela
Conrad

Programmkoordination, Sichtung

Marie-Theres
Krüger

Projektleitung Workshops, Schul- und Kitakontakte

Miriam
Gerdes

Grafik Design

Marcel Wicker
Lara Gahlow

Öffentlichkeitsarbeit

Duygu
Köysürenbars

Sichtung

Sebastian
Bartosch

Sichtung

Ygor
Gama

Sichtung

Emma-Lee
Bunk

Selection Committee

Britta
Schmetz

Sichtung

Value Statement

Wir, das Team des Kurzfilm Festivals Hamburg und des Jungen Kurzfilm Festivals Hamburg Mo&Friese, betrachten unser Festival als Ort der Kunst- und Meinungsfreiheit, kritischen Debatte und respektvollen Begegnung. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, ein möglichst sicheres und inklusives Erlebnis für alle zu bieten – frei von jeglicher Form von übergriffigem Verhalten und Diskriminierung.

Wir positionieren uns klar gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Ableismus, Altersdiskriminierung, antimuslimischen Hass, Antisemitismus, Diskriminierung von LGBTQIA+, Klassismus, Rassismus, Sexismus und jede Form von physischer oder verbaler Gewalt.

Von uns und unseren Besucher:innen erwarten wir, einander mit Respekt und Rücksicht zu begegnen. Wir nehmen jeden Vorfall ernst, in dem Personen Diskriminierung erfahren oder ihre persönlichen Grenzen überschritten sehen, hören Betroffene an und bemühen uns, individuelle Lösungen zu finden.

Um diese Werte nachhaltig und verbindlich in die Festivalproduktion zu implementieren, braucht es eine kontinuierliche und kritische Selbstreflexion von allen Beteiligten. Wir befinden uns in einem steten Lernprozess, lassen uns beraten und justieren unsere Position immer wieder nach. Dieser Text bietet die Möglichkeit einer bewussten Positionierung nach innen und außen.

Wir freuen uns, auf dieser Grundlage das Festival gemeinsam mit euch zu erleben.